Die grösste Windturbine der Schweiz

Leuchtturmprojekt Wind
Leistung: 3 MW Betreiber: ValEole SA Projektierer: KohleNusbaumer AG Inbetriebnahme: 2012„Sie ist die erste von mindestens drei weiteren Turbinen, die wir hier bauen wollen“, erklärt Bernard Troillet, Verwaltungsratspräsident der Betreibergesellschaft ValEole. „Adonis, die eine Masthöhe von 99 Metern und einen Rotordurchmesser von 101 Metern misst, wird zu praktisch 100 Prozent das Tal aufsteigende Winde nutzen“, erklärt Oliver Kohle, Geschäftsleiter der KohleNusbaumer AG aus Lausanne, die für die Planung verantwortlich zeichnet. So wird die Anlage von Charrat hauptsächlich von 13 bis 19 Uhr mit thermischen Winden Strom produzieren.
Adonis
Adonis, die ab 10 km/h in Betrieb geht und bei einem Windaufkommen von über 100 km/h abgeschaltet wird, trägt den Namen einer golden blühenden Pflanze, die in der Schweiz nur im Wallis, und dort vor allem an den Hängen von Charrat anzutreffen sind. Die Windturbine stammt vom deutschen Produzenten Enercon wie übrigens rund die Hälfte der Anlagen der Schweiz. Im Wallis stehen nur Enercon-Anlagen, der Mercedes unter den Windturbinen, wie ein Windfachmann erklärt.
Regionale Wertschöpfung
ValEole ist ein Beispiel für eine dezentrale erneuerbare Stromproduktion, mit der ein Teil der Wertschöpfung der Energieproduktion direkt in die Region gelenkt wird. ValEole ist ein Zusammenschluss von Gemeinden zwischen Martigny und Riddes sowie von Energieversorgern. 50 Prozent der Beteiligung halten die Gemeinden Charrat, Martigny, Fully, Saxon, Riddes und Saillon. Die zweite Hälfte der Beteiligung wird von folgenden Energieversorgern gehalten: Service Electrique Intercommunal SA (SEIC), Sinergy Infrastructure SA, Energie de Sion-Region SA (ESR), RhôneEole SA und Groupe E Greenwatt SA.
Windland Westschweiz
Die Suisse Romande bestärkt nicht nur auf den Jurahöhen ihren Willen, ihren Beitrag zu einer erneuerbaren Energieversorgung zu leisten. RhôneEole, die auch an ValEole beteiligt ist, betreibt bereits zwei 2-MW-Windturbinen im Rhonetal, eine in Collonges und eine in Martigny. Aufgrund der günstigen Windverhältnisse sind aber noch weitere Anlagen in Planung: In Collonges sollen es zusätzlich zwei 2,3-MW-Anlagen sein. In Martigny gar zwei mit je 7.5 MW zur bestehenden 2 MW-Anlage. Die Services Industriels de Lausanne zum Beispiel planen auf den Höhen oberhalb von Lausanne den Windpark EolJorat Sud. EolJorat Sud zählt acht Windturbinen mit einer Leistung von total 37.5 MW und soll jährlich rund 90 Mio. kWh Strom liefern, EolJorat Nord soll 15 MW-Leistung aufweisen und jährlich 45 Mio. kWh Strom produzieren.