Holzwärmenetz Châtel-St-Denis liefert jährlich 7 Mio. kWh

Leuchtturmprojekt Holz
Leistung: 2.4. MW Holzkessel, 1.5 MW Gasspitzenkessel, 0.9 MW Ölkessel Betreiber: EBL Projektierer: EBL Inbetriebnahme: 2011„Die Entwicklung des Holznahwärmenetzes bedeutete in Châtel-St-Denis – wie auch in anderen Gemeinden – ein Stück Aufklärungsarbeit. Oft entscheiden sich Gemeinden für ein Holz-Nahwärmenetz, wissen aber noch nicht, welche praktischen Auswirkungen das hat“, erklärt der Energiefachmann. Da ist der Rat der EBL willkommen, die schweizweit über 50 Nahwärmenetze betreibt.
Redimensionierung
Als die EBL in das Projekt einstieg, hatte die Gemeinde bereits entschieden, welche Gebiete sie mit Wärme beliefern möchte und auch schon eine Heizzentrale geplant. Die EBL konnte den Gemeindebehörden aufzeigen, dass eine Redimensionierung des Gebäudes auf die Hälfte einerseits wirtschaftlicher sei und immer noch den Ansprüchen genüge. Auf dem Platz vor der Zentrale befindet sich das Schnitzellager, wo bei hohem Bedarf auch Rundholz gelagert und gehäckselt werden könnte. Das Holz liefert die Gemeinde. Die Gemeinde hat auch einen Mitarbeiter mit der Befüllung des Schnitzellagers für die Heizung beauftragt. Der technische Unterhalt wird von Enertec geleistet, eine Tochtergesellschaft der Groupe E.
Ölkessel im Schulhaus als „Lastabwurf“
In der Heizzentrale Lac-Lussy sind seit Anfang 2011 zwei Holzheizkessel in Betrieb, einer mit einer Leistung von 800 kW, der andere mit 1.6 MW. „Dank des 30‘000- Liter-Speichers können wir grosse Spitzen bei den Heizkesseln abfedern“, erklärt der Holzheizfachmann. Ein 1.5 MW-Gaskessel steht als Notkessel zur Verfügung. Gerade mal 2 bis 3 % der Wärme werden mit Gas bereitgestellt. Beim Oberstufenschulhaus wurden 2006 zwei neue Heizölkessel mit einer Leistung von je 900 kW eingebaut. Diese kommen nun als Lastabwurflösung zum Einsatz: Wird in der Zentrale eine erhöhte Nachfrage oder ein Problem mit der Holzzufuhr festgestellt, kann im Schulhaus auf Heizöl umgestellt werden. „Somit stehen uns in kurzer Zeit 1000 Kilowatt Leistung zur Verfügung“, präzisiert Urs Gerhard.
Bereits erweitert
Als sich die EBL für das Nahwärmenetz bewarb, waren die Gebiete, die es versorgen soll, bereits abgesteckt. „Die grössten Kunden wie das Oberstufenschulhaus mit Hallenbad mit einer Anschlussleistung von 1000 Kilowatt und das Spital mit 450 Kilowatt waren gegeben. Und auch eine Dreifachturnhalle, die im Bau war. Wir konnten die Pensionskasse des Staatspersonals Freiburg vom Anschluss an das Wärmenetz überzeugen, die an der Route du Lac Lussy fünf Mehrfamilienhäuser aus den 70er Jahren mit 42 Wohnungen besitzt.“ Mit Wärme beliefert werden unter anderem auch mehrere Gemeindebauten, ein Spital, ein Kino und das Neubauquartier En-Fossiaux. Ebenfalls geplant ist die Wärmelieferung ins Quartier Montmoirin, eine neue Bauzone. Aufgrund der Sanierung der Trinkwasserleitung durch die Gemeinde kann das Nähwärmenetz bereits erweitert werden: Die Schule Bourg, die Kathedrale und das Château sowie einige Einfamilienhäuser wurden im Herbst 2012 an den Wärmeverbund angeschlossen.